Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Eck zum Thema:

„Bar Kochba gegen Rom. Der jüdische Aufstand von 132 bis 136 und seine tiefgreifenden Folgen„

Termin: Mittwoch, 25.03.2026, 18:00 Uhr

Ort: Belgisches Haus, Cäcilienstraße 46

Der jüdische Aufstand gegen Rom in den Jahren 66–70 n. Chr., der mit der Zerstörung Jerusalems und des Tempels endete, ist den meisten historisch interessierten Menschen bekannt. Doch das ist weniger der Fall mit dem zweiten, letzten Aufstand gegen Rom, dem sogenannten Bar Kochba-Krieg, der in seinen Folgen wohl noch bedeutsamer war als der erste.
Den ersten Aufstand beschrieb der Historiker Titus Flavius Josephus in seinem Bellum Iudaicum, dem Jüdischen Krieg. Über den zweiten Aufstand aber gibt es keine derartige Darstellung. Aus der gesamten antiken Historiographie über diesen Aufstand blieben nur wenige kurze Fragmente erhalten. Zu wenige, um ein breiteres Interesse zu erregen.
Doch seit der Gründung des Staates Israel haben archäologische Ausgrabungen neue Informationen über diesen Aufstand erbracht. Orte, die mit dem Aufstand verbunden sind, wurden erforscht, viele Münzhorte wurden geborgen, die manches über das Verhalten der damaligen Menschen erkennen lassen. Es sind aber vor allem Inschriften aus Israel und dem gesamten römischen Reich sowie in besonderem Maße Papyri, die in den Höhlen der Judäischen Wüste gefunden wurden, die neue, oft recht detaillierte Kenntnisse über die rebellischen Gruppen und ihren Anführer Bar Kochba enthüllt haben. Sie zeigen, dass damals für einige Jahre ein Jüdischer Staat existierte, der Rom und seinen Kaiser Hadrian militärisch massiv herausgefordert hat, so dass es einer gewaltigen Kraftanstrengung bedurfte, bis Rom den Aufstand beenden konnte.
Diese neuen Erkenntnisse zur Auseinandersetzung zwischen Rom und dem rebellierenden Teil der Juden sollen im Vortrag dargestellt werden.