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Das Belgische Haus

Während der Sanierung des Römisch-Germanischen-Museums finden Sie einen Teil der Ausstellung im Belgischen Haus. Dort können Sie trotz der vorübergehenden Schließung des Museums eindrucksvolle archäologische Funde aus Kölner Ausgrabungen bewundern.

Highlights aus der Sammlung

Ein außergewöhnlicher Fund wurde 1991 bei Ausgrabungen an der Richard-Wagner-Straße gemacht. Das Ausgrabungsareal lag in der römischen Zeit an der Nekropole entlang der Via Belgica, sodass zahlreiche Gräber freigelegt wurden.
In Grab 103 wurden gewöhnliche Grabbeigaben wie eine kleine Tonlampe und Glasfläschchen gefunden. Beim öffnen der Urnenkiste fand man jedoch den gut erhaltenen und leuchtend bemalten Pokal. Dieser Fund ist für Köln einzigartig und zeigt auf dem völlig klaren Glas in Emaillemalerei eine Szene aus der griechischen Mythologie.
Die Darstellung zeigt die Entlarvung des jungen Achill unter den Töchtern des Lykomedes auf der Insel Skyros. Dem Mythos zufolge hatte die Meeresgöttin Thetis, Mutter des Achill, versucht zu verhindern, dass ihr Sohn am Trojanischen Krieg teilnehmen muss. Aus diesem Grund versteckte sie den Knaben in Frauengewändern unter den Töchtern des Königs Lykomedes.
Die List des Odysseus, Achills Tarnung zu entlarven, wird auf dem Pokal dargestellt. Als Odysseus die Kriegstrompeten blasen lässt, fliehen die jungen Mädchen. Nur Achill greift zu den Waffen und gibt sich somit Preis.
In der Kiste wurde die Asche einer Frau gefunden. Weitere Grabbeigaben wie Haarnadeln, Schmuck und ein Spiegel zeigen, dass es sich um eine Frau aus einer wohlhabenden Familie gehandelt hat. Durch die Beigaben kann das Grab in das erste Viertel des 3. Jhs. n. Chr. datiert werden.

©RGM/Rheinisches Bildarchiv

Die Antike kannte nur einen künstlichen Werkstoff, das Glas. Die Herstellung von Glas ist wegen seiner chemischen Zusammensetzung und physikalischen Eigenschaften aufwendig und sehr komplex. Dennoch ist Glas als eigenständiger Werkstoff schon ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. in Mesopotamien und ab dem 2./1. Jahrtausend v. Chr. in Ägypten fassbar. Die Herstellungstechnik (Sandkerntechnik) bleibt dabei über Jahrhunderte gleich.
Durch die Entdeckung und Verfeinerung der Glasbläserei im 1. Jh. v. Chr. nahm die Glasproduktion großen Aufschwung und wurde nun vom Luxusprodukt zur massentauglichen Ware. Unterschiedlichste Formen und Funktionen sind nun fassbar. Im römischen Haushalt nahm Glas eine wichtige Rolle ein und wurde ganz ähnlich verwendet wie heute. Als Geschirr, Verpackung, Fensterglas oder Spielzeug und Dekoration.
Die Kreativität und Vielfalt in den Formen und Farben ist bei römischen Glas sogar so groß, dass manchmal nicht klar ist, wofür die Objekte tatsächlich genutzt wurden. Gläserne Tierfiguren wie diese kann man sich sowohl als kleine Gefäße für Salben und Öle oder auch als reine Dekorationsobjekte vorstellen.

©RGM/Rheinisches Bildarchiv

Dieses einzigartige Glasgefäß hat den Namen Taubenflasche. Der Name stammt von den vier kleinen gläsernen Vögeln, die in den Durchbrüchen der Flasche angebracht sind. Ihre Form mit dem langgestreckten Körper und dem farbig abgesetzten Kopf erinnert an Darstellungen von Tauben. Die Form des Gefäßes mit den Durchbrüchen soll vielleicht sogar einen Taubenschlag (lat. columbarium) darstellen. Die Haltung und auch die Zucht von Tauben war bei den Römern weit verbreitet und die Taube findet sich als Motiv in unterschiedlichen Gattungen römischer Kunst wieder.

Die Funktion der Taubenflasche ist nicht eindeutig bestimmbar. Das Fassungsvermögen von 180ml ist kleiner als die meisten antiken Trinkgefäße, sodass vermutlich keine Nutzung für Getränke bestand. Eine mögliche Verwendung wäre als Aufbewahrungsgefäß für Parfum oder andere Kosmetik, aber es ist auch nicht auszuschließen, dass ein so aufwendig hergestelltes Objekt als reines Zierstück diente.

Die Taubenflasche in der Sammlung des RGMs ist bisher ein einmaliges Objekt für das es noch keine genauen Vergleiche aus der Römerzeit gibt. Die Verzierungstechnik und die Form zeigen aber Parallelen zu anderen Glasarbeiten, die aus dem römischen Köln bekannt sind. Sie stammt aus der Mitte des 3. Jhs. n. Chr.


© Rheinisches Bildarchiv/ A. Wegner

Ein besonderes Stück mit einer spannenden Vermischung aus keltischer, römischer und germanischer Kultur zeigt sich in der sog. Göttervase. Dieses Gefäß wurde 1909 am Troisdorfer Fliegenberg (also im Gebiet des freien Germaniens) im Kontext eines sehr reich ausgestatteten germanischen Grabes gefunden. Das Tongefäß ist 27 cm hoch und stammt aus einer römischen Töpferwerkstatt, wo es im 2./3. Jh. n. Chr. hergestellt wurde.
Es ist rundherum mit sechs plastisch ausgearbeiteten Köpfen verziert, die jedoch keine Attribute oder Anhaltspunkte aufweisen, die es uns erlauben, sie genauer zu identifizieren. Der Kopf einer Figur mit drei Gesichtern zeigt aber, dass es sich um keltische Gottheiten handelt.
Über den Götterköpfen erkennt man bei genauerem Hinschauen außerdem eingestempelte konzentrische Kreise, eine Dekoration die zeigt, dass das Gefäß in Form und Dekoration Metallgefäße aus Bronze oder Silber nachahmt. Damit findet man in diesem Stück ein Objekt, dass die kulturellen und wirtschaftlichen Verbindungen zwischen Kelten, Germanen und Römern verkörpert, auch wenn sogar mehr als 100 Jahre nach seiner Auffindung noch nicht ganz klar ist, wie und in welchem Zusammenhang es zu einer solchen kulturellen Vermischung gekommen ist.

©Rheinisches Bildarchiv, A. Wegner

Grabdenkmäler als archäologische Quelle zeigen uns heut immer wieder, wie viel Mobilität im römischen Reich herrschte. Eine gut ausgebaute und instandgehaltene Infrastruktur mit Verkehrs- und Handelswegen per Land- und Seeweg ermöglichte weitreichenden Handel, aber auch Berufe im Militär führten oftmals dazu, dass Menschen weite Strecken reisten und ihren Lebensmittelpunkt veränderten. So gelangte auch der Inhaber dieses Grabsteins nach Köln.

HORVS PABEC/I F(ilius) PRORETA AL/EXSANDRIN/VU EX CLASSE / ANN(orum) LX MILIT/AVIT ANNOS […]
„Horus, der Sohn des Pabecus, Untersteuermann, aus Alexandria, Angehöriger der Flotte, 60 Jahre alt, hat gedient … Jahre“

Der nach ägyptischen Gottheit benannte Horus stammte aus Alexandria im heutigen Ägypten. Als Untersteuermann gelangte er im Dienst der römischen Flotte nach Köln. Mit den in der Inschrift benannten 60 Jahre war er ungewöhnlich alt für den aktiven Dienst. Möglicherweise führte die besondere Situation des Aufbaus der römischen Rheinflotte im frühen 1. Jh. n. Chr. dazu, dass Spezialisten für bestimmte Positionen gesucht wurden. Als Untersteuermann gehörte Horus zu den höheren Offizieren und war damit für das Vorschiff verantwortlich. Die Navigation, Instandhaltungsaufgaben und die Befehligung der Flottensoldaten im Falle eines Gefechtes unterlagen damit seinem Aufgabengebiet. Für eine solch wichtige Aufgabe wurde vermutlich eine besonders erfahrene Person gesucht, sodass die Dienstzeit des Horus verlängert wurde.

Die Datierung des Grabmals ins frühe 1. Jh. n. Chr. legt nahe, dass Horus vermutlich Teil der ersten Besatzung des Flottenkastells auf der Alteburg war.

© Rheinisches Bildarchiv

Im Februar 2011 wurde bei Grabungen eine Tuffsteinkiste gefunden, die den Inhalt einer Brandbestattung aufwies. Durch die Beigaben kann das Grab ins späte 3. Jh. n. Chr. datiert werden. Interessanterweise wurde als Deckel für die Tuffsteinkiste eine Inschriftenplatte verwendet, die mindestens 100 Jahre älter ist und keinen Bezug zum Grabkontext aufweist.

Mercurio / Valdivahano / Milia Rhenas / ex testamento / L/ucii) Carini Sollemnis / dec(urionis) c(oloniae) C(laudiae) A(rae) A(grippinensium) ex / (sestertium) n(ummum) quattuor mil(ibus)

„Dem Mercurius Valdivahanus (hat) Milia Rhenas gemäß dem Testament des Lucius Carinius Sollemnis, Stadtrat der CCAA, aus dem Erbe 4000 Sesterzen (für dieses Monument gestiftet)“

Es handelt sich bei der Inschrift um eine Weihung an den Gott Merkur Valdivahanus. Der Stifter gehörte als Teil des Rates im römischen Köln der Stadtelite an und veranlasste in seinem Testament die Weihung eines Monuments an Merkur Valdivahanus. Die in der Inschrift genannten 4000 Sesterzen deuten darauf hin, dass es sich um eine Statue oder einen kleinen Bau innerhalb eines größeren Heiligtums gehandelt haben könnte.
Die Umnutzung dieses Steins als Grabplatte ist ein Beispiel für das Recycling älterer Steine, welches man im 3. Jh. oft fassen kann. Daran zeigen sich die wirtschaftlichen Schwierigkeiten in dieser Zeit besonders gut, denn selbst Denkmäler, die den (z. T. noch immer verehrten) Gottheiten gewidmet waren, wurden abgebaut oder zerstört und umgenutzt.

© Rheinisches Bildarchiv, A. Wegner

Fibeln waren in der Antike wichtige Bestandteile vieler Kleidungsstücke und dienten zum Zusammenhalten der Gewänder. Anders als Broschen waren sie somit nicht nur Schmuck, sondern hatten auch eine praktische Funktion. Die Römer lernten die Fibeln erst durch den Kontakt mit Germanen und Kelten kennen. Fester Bestandteil der römischen Kleidung wurden sie jedoch nur im Kontext der Militärkleidung.

In den Provinzen lassen sich Fibeln häufiger als fester Bestandteil von Kleidung finden. Traditionelle Kleidung wurde dort oft lange beibehalten und auch im Rheingebiet findet man häufig Fibeln z.B. im Kontext der Ubier. Ubische Frauen trugen nämlich oft einen langen, halbkreisförmigen Mantel, der vorne von einer Fibel zusammengehalten wurde.

Fibeln finden sich in einer großen Formenvielfalt. Geschlecht, Status und Herkunft der Träger*innen, aber auch die Funktion als Gewand- oder Mantelverschluss waren ausschlaggebend für das Aussehen. Zudem waren sie dem Modewandel unterworfen, sodass sich zahlreiche Abwandlungen und Neuerungen finden lassen. Als Trachtelemente aus Metall waren Fibeln immer auch ein Statussymbol, denn aufwendig hergestellte und verzierte Metallwaren konnten sich nur wohlhabendere Bürger*innen leisten.

Besonders schön ist diese kleine Fibel in Form eines Frosches mit bunten Emaileinlagen. Emailfibeln wie diese waren vor allem im 2. und 3. Jh. n. Chr. beliebt. Bei den Kelten wurde besonders gerne Schmuck aus Silber getragen. Deshalb wurden auch Kostengünstige Variant

en aus Bronze gefertigt und mit einem Weißmetallüberzug an das Aussehen silberner Fibeln angeglichen.

©M. Jäger

Viele Sagen ranken sich um den bis heute berühmten Heros Herakles. Als Sohn des Gottes Zeus und der sterblichen Alkmene war Herakles – oder Herkules, wie er bei den Römern genannt wurde – ein Halbgott, der mit außergewöhnlicher Stärke gesegnet war. Berühmt sind besonders die Sagen um die zwölf Taten oder Arbeiten des Herakles, nach dessen Vollbringung er selbst den Rang eines unsterblichen Gottes erhielt.
Die am Severinswall in Köln gefundene Statue aus dem 3. Jh. n. Chr. zeigt den Heros bei seiner ersten Aufgabe, der Bezwingung des Nemeischen Löwen. Der Erzählung nach war das Fell des Löwen undurchdringlich und das Tier somit unverwundbar. Der Löwe trieb in den Wäldern der Argolis sein Unwesen und bedrohte dort Mensch und Tier. Herakles wurde beauftragt, diese Gefahr auszulöschen und dem König Eurystheus das Fell des Löwen zu bringen. Mit Pfeil und Bogen konnte Herakles den Löwen nicht bezwingen und auch mit seiner Keule vermochte er keinen Schaden anzurichten. Letztendlich konnte Herakles den Löwen besiegen, indem er ihn mit bloßen Händen erwürgte.
Das undurchdringliche Fell des besiegten Löwen trug Herakles von nun an als Umhang, der ihn fast unverwundbar machte. Das Fell ist Teil der Ikonographie des Herakles und auf vielen Darstellungen zu finden.

©M. Jäger

Als Sohn des Feldherrn Germanicus und seiner Frau Agrippina der Älteren verbrachte der junge Gaius (12 n. Chr.– 41 n. Chr.) schon als kleines Kind mehrere Jahre am Rhein unter den römischen Soldaten. Hier soll er auch seinen Spitznamen Caligula bekommen haben („Soldatenstiefelchen“), der bis heute noch bekannt ist. Angeblich trug der junge Gaius die Soldatenkleidung mitsamt der caligae, der typischen Soldatenschuhe.
Bei seinem Regierungasantritt im Jahr 37 n. Chr. war der junge Kaiser sehr beliebt. Im Herbst 39 n. Chr. kehrte Caligula noch einmal ins Rheinland zurück. Seine militärischen Unternehmungen in Germanien und später in Britannien waren jedoch erfolglos.
Die römische Geschichtsschreibung überliefert, dass seine Herrschaft schnell zu einem autokratischen Gewaltregime wurde. Besonders der blutige Konflikt mit dem Senat und die demonstrative Ausschöpfung seiner Handlungsspielräume als Princeps führten zu einer Verschwörung und letztendlich seiner Ermordung im Jahr 41 n. Chr.
Dieses Porträt zeigt ein Mitglied der iulisch-claudischen Familie, das ist an der Gestaltung erkennbar. Ob es sich aber mit Sicherheit um ein Bildnis des Caligula handelt, muss offenbleiben.

©Rheinisches Bildarchiv, A. Wegner

Auf dieser Grabstele erkennt man das Porträt eines Mannes in einer als Muschel gestalteten Nische. Mit Tunika und Toga bekleidet stellt er sich als römischer Bürger dar. Auch lassen sich individuelle Merkmale im Porträt erkennen. Z.B. seine großen Augen, die großen Ohren und die prominenten Augenbrauen.
Ein besonders interessanter Aspekt zeigt sich jedoch in der Inschrift:

C(aius) AIACIVS P(ubli) F(ilius) / STEL(latina) MANGO / HIC SITVS EST / VALE AIACI

„Gaius Aiacius, Sohn des Publius, Slavenhändler aus dem Stimmbezirk Stellatina, liegt hier begraben. Lebe wohl, Aiacius“

Aus dieser Inschrift erfahren wir, dass es sich bei dem Verstorbenen um Aiacius, Sohn des Publius, handelt. Er wurde in Stellatina geboren, also in der Region des heutigen Etruriens und Umbriens. Es ist nicht klar, ob er sich in Köln niedergelassen hatte oder auf Reisen dort verstarb. Ein solcher Ortswechsel ist jedoch nicht das Ungewöhnliche an diesem Grabstein. Viel mehr fällt die Bezeichnung „mango“, also Sklavenhändler, auf. Dieser Berufsstand wurde in römischer Zeit nicht sonderlich hoch angesehen. Grabmäler wurden als wichtiger Teil der Selbstrepräsentation angesehen, somit ist es eher unüblich, eine solche Berufsbezeichnung auf einem Grabstein zu finden.

Dieser Grabstein stammt aus dem 1. Jh. n. Chr. und wurde an der heutigen Bonner Straße gefunden.

©Rheinisches Bildarchiv, A. Wegner

Ausgrabungen im Bereich des römischen Hafens von Köln haben unzählige spannende Funde zutage gefördert. Darunter sind auch über 300 Keramikfragmente, auf denen noch Pinselstriche, sog. tituli picti, erhalten geblieben sind. Das macht Köln zum Fundplatz mit den meisten tituli picti nördlich der Alpen.

Diese Pinselaufschriften geben einen besonderen Einblick in das Warenangebot im römischen Köln. Meist befanden sie sich auf Amphoren, aber z.T. finden sie sich auch auf anderen Aufbewahrungsbehältnissen wie Töpfen und Krügen. Es handelt sich um Angaben zum Abfüllort, Händlern, Inhalt und Qualität sowie zum Transport.

Durch solche Aufschriften wissen wir z.B., dass in Köln Olivenöl aus Südspanien und Tunesien, Wein aus Griechenland, Kleinasien, Südfrankreich und Italien, Fischsauce (garum) von der iberischen Halbinsel und eingelegte Oliven aus Südspanien konsumiert wurden. Interessant sind besonders zwei Fragmente die zeigen, dass auch aus Pompeji garum nach Köln exportiert wurde. Bislang war man davon ausgegangen, dass italische Fischsaucen nur für den heimischen Markt hergestellt wurden.

Neben Lebensmitteln wurden aber auch andere Produkte, wie z.B. Farbpigmente importiert. Diese wurden für Kosmetik, im Handwerk und in der Medizin genutzt.

Amphoren wurden meist im Hafenbereich in kleinere Gefäße umgefüllt. Häufig wurden sie nur einmal verwendet und landeten so oft als Müll im Altrheinarm.

© Rheinisches Bildarchiv/ A. Wegner

Schon vor über 7000 Jahren lebten Menschen am Rhein. Gute Lebens- und Wachstumsbedingungen für Tiere und Felder zogen Menschen z.B. ins Gebiet des heutigen Stadtteils Lindenthal.

Archäologische Funde geben uns einen Einblick in das Leben dieser Menschen. Verfärbungen im Boden sowie Fundmaterial zeigen, dass hier frühe Ackerbauern und Viehzüchter sesshaft wurden. Mehrere bis zu 35 Meter lange und 10 Meter breite Holzhäuser konnten nachgewiesen werden und zeigen uns eine Besiedlung, die dort etwa 400 Jahre Bestand hatte. Zeitweise war die kleine Siedlung sogar von einem Graben umgeben.

Besonders wichtig für die Menschen und heute für uns eine besonders spannende Fundgattung ist die Keramik. Die handgeformte Keramik wurde in dieser Zeit noch auf offenem Feuer gebrannt und zeigt Bandmusterverzierungen, die den Namen „Bandkeramik“ geprägt hat. Die Gefäße besaßen einen hohen Stellenwert und wurden bei Beschädigungen nicht sofort ersetzt. Brüche und Fehlstellen wurden repariert, sodass die Keramik weiter genutzt werden konnte. Dafür wurden entlang der Bruchstellen Löcher in die Wandung der Fragmente gebohrt und die Teile miteinander verschnürt. Zusätzlich wurden sie mit Birkenpech verschmiert, sodass das Gefäß wieder dicht war und wieder verwendet werden konnte.

©Rheinisches Bildarchiv Köln

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